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Saalplan

Samstag, 20. April 2024
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise A

Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz | Markus Becker
Aus der Neuen Welt

  • Gabriel Venzago, Leitung
  • Markus Becker, Klavier
  • George Gershwin (1898 – 1937), Klavierkonzert F-Dur (1925)
  • Antonín Dvořák (1841 – 1904), Sinfonie Nr. 9 e-Moll „Aus der neuen Welt“ op. 95
  • Markus Becker (* 1963), Jazz-Improvisationen

Dieses Konzert wird großzügig gefördert von Dr. Gertrud und Manfred Thedinga.

Die 1932 gegründete Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz wurde gehört zu den wichtigsten Kulturträgern des deutschen Südwestens, prägt das kulturelle Angebot der Universitätsstadt Konstanz und stellt auch im Konzertleben der Schweiz eine wichtige Größe dar. Mit über 60 fest angestellten Musikern erreicht das Orchester bei über 100 Konzerten pro Jahr circa 80.000 Menschen. Die Mitglieder der Südwestdeutschen Philharmonie fühlen sich neben der künstlerischen Qualität ihrer Darbietungen besonders der Zuwendung zum Publikum verpflichtet. Die Philharmonischen Konzerte stellen mit bedeutender Konzertliteratur von Barock bis zur Moderne sowie international bekannten Solisten und Gastdirigenten das Herzstück der Orchesterarbeit dar.

Gabriel Venzago ist seit Januar 2023 Chefdirigent der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. Gleichzeitig behält er bis zum Ende der laufenden Spielzeit seine Position als Erster Kapellmeister am Salzburger Landestheater. Als Gastdirigent arbeitete er bereits mit den Brandenburger Symphonikern, dem Staatsorchester Darmstadt, der Jenaer Philharmonie, dem Mozarteum Orchester Salzburg, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.

Mit Markus Becker sitzt ein Pianist am Flügel, der auf dem Podium wie im Studio Maßstäbe setzt mit den großen Konzerten der Klassiker, aber auch mit Wiederentdeckungen von Pfitzner, Reger oder Franz Schmidt. Ein exzellentes internationales Presseecho fanden jüngst seine Einspielungen ausgewählter Haydn-Sonaten. Darüber hinaus sorgt der Pianist mit dem „Freistil“ seiner Jazz-Improvisationen für Furore. Im Kraftfeld von Jazz, Avantgarde und Klassiker-Assoziationen lässt er eine Musik entstehen wie „Staubkörner in einem Lichtstrahl: einfach brillant“ (Fidelity).

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Dieser Konzertabend unternimmt eine Reise nach Nordamerika. Eröffnet wird er mit Musik eines Komponisten, der seinen Ruhm als Songschreiber für Musical, Comedies und Revuen begründet hat: George Gershwin, Sohn russisch-jüdischer Emigranten fasste allerdings auch Fuß in der sogenannten Ernsten Musik; sein Ziel war es, eine originär amerikanische Kunstmusik zu schaffen, die auch den Jazz und die volkstümliche Kunstmusik der schwarzen Bevölkerung miteinbezog. Seinen Durchbruch schaffte Gershwin 1924 mit der „Rhapsody in Blue“ für Klavier und Jazzorchester. Deren Erfolg trieb ihn dazu an, ein Jahr später ein reguläres Klavierkonzert zu komponieren, das Concerto in F, wo er nun auch den sinfonischen Orchestersatz selbst ausarbeitete – ein Werk, das hochvirtuose Passagen und Jazz-Elemente mit sehnsuchtsvoller Melodik verbindet.

Solch sehnsuchtsvolle Melodik findet sich in Fülle auch in Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95. Er selbst gab ihr den Beinamen „Aus der Neuen Welt“, weil er sie 1893 während seines Nordamerika-Aufenthaltes komponierte. In diesem „Meilenstein der Musik“ ist es ihm gelungen, Einflüsse aus der Musik der indigenen und schwarzen Bevölkerung mit kunstvoll nachempfundener böhmischer Volksmusik zu verschmelzen.

Und später kam noch eine Idee dazu: Markus Becker, der Solist in Gershwins Concerto in F, ist ein Pianist, der nicht nur im klassischen Repertoire zuhause ist, sondern sich auch als leidenschaftlicher Jazz-Improvisator einen Namen gemacht hat. So haben wir kurzfristig eine „dritte Konzerthälfte“ hinzu genommen. Nach dem ursprünglich geplanten Ende des Konzertprogramms und einer zweiten Pause schließt sich für alle Interessierten noch eine halbstündige Jazz-Session an: Markus Becker wird über Jazz-Standards und Eigenkompositionen improvisieren. Der weitere Programmpunkt lohnt sich auch als vertiefender Eindruck der amerikanischen Musik – als Verlängerung der in beiden vorherigen Teilen angeklungen musikalischen Motive.