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Saalplan

Sonntag, 17. März 2019
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise A

Concerto Köln
Geminiani

  • Mayumi Hirasaki, Violine und Leitung
  • Georg Friedrich Händel (1685 – 1759), Ouvertüre zu „Alcina“ HWV 34
  • Pietro Castrucci, Concerto grosso a-Moll op. 3/4 (London 1736)
  • Francesco Geminiani (1687 – 1762), Concerto grosso c-Moll op. 2/1
  • Georg Friedrich Händel, Concerto für Orgel und Streicher B-Dur op. 4/6 HWV 294
  • Francesco Geminiani, Concerto grosso C-Dur op. 5/3 nach der Violinsonate op. 5/3 von Arcangelo Corelli
  • Francesco Geminiani, Concerto grosso D-Dur op. 3/1
  • Francesco Geminiani, Concerto grosso d-Moll op. 7/2
  • Charles Avison (1709 – 1770), Concerto Nr. 11 G-Dur aus 12 Concertos in Seven Parts nach Cembalosonaten von Domenico Scarlatti

Leidenschaftliches Musizieren und die ungebrochene Lust an der Suche nach dem Unbekannten sind die Markenzeichen von Concerto Köln. Seit mehr als 30 Jahren zählt das Orchester mit dem unverwechselbaren Klang zu den führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Mit regelmäßigen Auftritten in den Musikmetropolen der Welt und bei renommierten Festivals steht Concerto Köln für herausragende Interpretationen Alter Musik.

Die Spielzeit 2017/2018 stand im Zeichen großer Auslandstourneen: Mit Bachs „Brandenburgischen Konzerten“ trat Concerto Köln in Mexiko auf, mit Valer Sabadus wurde die soeben aufgenommene CD in Moskau und Sankt Petersburg vorgestellt und mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ war das Ensemble zusammen mit seinem Konzertmeister und Solisten Shunske Sato in Luxemburg, Malta und in New York zu hören. Zum ersten Mal arbeitete Concerto Köln mit dem Nederlands Kamerkoor unter Peter Dijkstra zusammen und führte bei einer Tournee durch die Niederlande, Deutschland und Ungarn Bachs „Weihnachtsoratorium“ auf. Darüber hinaus trat das Ensemble mit dem Geiger Giuliano Carmignola in Bukarest, der Sopranistin Julia Lezhneva in Amsterdam, Frankfurt und München und der Geigerin Midori Seiler in Köln auf.

Mayumi Hirasaki, Markus Hoffmann, Shunske Sato und Evgeny Sviridov als ständige Konzertmeister sowie Lorenzo Alpert als Künstlerischer Leiter stehen für die Ausrichtung des selbstverwalteten Orchesters. Seit vielen Jahren beweisen die Musiker in der Auswahl ihrer Projekte, dass sich künstlerischer Anspruch und Publikumserfolg nicht widersprechen.

Unter den bedeutenden Dirigenten, mit denen Concerto Köln in jüngerer Zeit zusammenarbeitete, finden sich prominente Namen wie Ivor Bolton, Kent Nagano, Peter Dijkstra, Andrea Marcon und Gianluca Capuano. Die langjährige Zusammenarbeit mit René Jacobs ist durch mehrere preisgekrönte CD-Einspielungen dokumentiert, darunter Mozarts „Così fan tutte“, Händels „Saul“ und Grauns „Cleopatra e Cesare“. Die Diskografie des Ensembles umfasst mittlerweile mehr als 70 Aufnahmen, die zahlreiche Preise gewannen, darunter der ECHO Klassik, der Grammy Award, der Preis der Deutschen Schallplattenkritik, der MIDEM Classic Award, der Choc du Monde de la Musique, der Diapason d’Année und der Diapason d’Or.

Concerto Köln interpretiert auch Standardrepertoire so spannend, als würde man es zum ersten Mal hören. Dies gelang in der Aufnahme der „Brandenburgischen Konzerte“ ebenso wie jüngst mit der Neueinspielung der „Vier Jahreszeiten“ durch Shunske Sato.

Internationale Aufmerksamkeit erregte die vielfach ausgezeichnete Wiederentdeckung von Vincis „Artaserse“ mit Philippe Jaroussky, Franco Fagioli, Max Emanuel Cenčić und Valer Sabadus in den Hauptrollen. Die zuletzt veröffentlichten Aufnahmen – darunter Werke von Johann Sebastian Bach mit Giuliano Carmignola, dem Chor des Bayerischen Rundfunks und Mahan Esfahani, Violinkonzerte von Haydn mit Midori Seiler sowie Mahan Esfahanis Projekt „Time Present and Time Past“ – sind erneut Zeugnis für die stilistische Bandbreite und die hochkarätigen künstlerischen Partnerschaften von Concerto Köln.

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„Ihre Majestät beabsichtigen heute Abend die Oper in Covent Garden zu besuchen, und man hört, die neue Oper von Herrn Händel übertreffe alle seine derartigen Kompositionen.“ Mit diesem Kommentar versah die Daily Post London am 16. April 1735 die Uraufführung der Oper Alcina von Georg Friedrich Händel, deren Overtüre Concerto Köln an diesem Abend für das Marburger Publikum ebenso erklingen lässt wie Händels Concerto für Orgel Nr. 6 B-Dur op. 4. Das beliebte Konzert war ursprünglich ein Harfenkonzert und erklang so auch 1736 bei seiner Uraufführung, um in Händels Oratorium „Alexander´s Feast“ das Harfenspiel des griechischen Sängers Timotheus zu veranschaulichen.

Der 1687 in Lucca geborene Geigenvirtuose Francesco Geminiani wurde von seinen Zeitgenossen zwar für seine große „harmonische Kunstfertigkeit“ gepriesen, gleichzeitig aber Zeit seines Lebens überschattet von seinen Zeitgenossen Händel und Vivaldi. Das Concerto grosso in c-Moll op. 2/1 und die beiden auf Violinsonaten von Arcangelo Corelli beruhenden Concerti grossi, die diesem Konzertabend den Rahmen geben, liefern jedoch den Beweis dafür, wie überzeugend Geminiani Corellis Musik für Orchester übersetzt hat und wie gekonnt er mit kompositorischen Konventionen seiner Zeit bricht.

Der englische Komponist Charles Avison war ein Schüler Geminianis. Unter dem Titel „Twelve Concertos in seven parts done from two Books of Lessons for the harpsichord by Domenico Scarlatti“ veröffentlichte er zu Concerti grossi bearbeitete Arrangements von Domenico Scarlattis Cembalosonaten, von denen das Concerto Nr. 11 in G-Dur zu hören sein wird. Bekannt wurde Avison auch durch die Veröffentlichung eines Traktats über den musikalischen Ausdruck unter dem Titel „An Essay on Musical Expression“, in dem er die Musik Georg Friedrich Händels im direkten Vergleich mit der Musik Geminianis kritisierte.