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Saalplan

Dienstag, 23. Oktober 2018
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise A

Kammerorchester des Nationaltheaters Prag

  • Petr Vronský, Leitung
  • Petr Nouzovský, Violoncello
  • Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847), Konzert-Ouvertüre F-Dur „Schöne Melusine“ op. 32
  • Robert Schumann (1810 – 1856), Cello-Konzert a-Moll op. 129
  • Ludwig van Beethoven (1770 – 1827), Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60

Tschechische Musiker und Orchester genießen in der Musikwelt einen hervorragenden Ruf. Das Kammerorchester des Nationaltheaters Prag unter Leitung von Petr Vronský wurde im Jahre 1988 auf Initiative führender Instrumentalisten des Opernorchesters des Nationaltheaters Prag gegründet und in den Anfangsjahren maßgeblich von seinem damaligen Dirigenten Zdeněk Košler beeinflusst. Er baute mit den Musikern ein Repertoire zwischen Kammermusik und sinfonischen Werken auf, wie es auch heute zu hören sein wird. Das Orchester setzt sich zusammen aus einer Auswahl von Musikern des Opernorchesters des Nationaltheaters Prag sowie einigen Musikern des Prager Staatsopernorchesters und der Prager Sinfoniker. Seit Jahren gehört es zu den renommiertesten tschechischen Orchestern und hat mit seinem besonderen Ausdrucksstil schnell auch international von sich reden gemacht. Dies hatte und hat Einladungen in die wichtigsten Konzerthäuser und zu bedeutenden Musikfestivals in ganz Europa zur Folge, wo das Orchester als ausgezeichneter Botschafter der tschechischen Musikkultur fungiert.

Mit Petr Vronský steht ein Dirigent am Pult, dessen musikalischer Werdegang zwar mit sechs Jahren an der Geige begann, der aber im Lauf seines Studiums ins Dirigierfach wechselte, wo er schnell durch Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben auf sich aufmerksam machte. Noch zu Studienzeiten wurde er erster Dirigent der Oper Pilsen, von wo er 1979 an die Staatliche Philharmonie Brno engagiert wurde, deren Chefdirigent er von 1984 bis 1991 war. Seitdem wirkte Petr Vronský neben einem Engagement an die Kammeroper Wien als Gastdirigent mit bedeutenden Sinfonieorchestern in aller Welt. Von 2002 bis 2005 war er Chefdirigent der Janáček Philharmonie Ostrava und ist jetzt als Chefdirigent der Mährischen Philharmonie tätig. Gleichzeitig unterrichtet er als Dozent an der Musikhochschule Prag. Mit dem Kammer- und Sinfonieorchester des Nationaltheaters Prag arbeitet Petr Vronský regelmäßig zusammen, seit 2007 als Chefdirigent.

Petr Nouzovský gehöhrt zu Tschechiens bekanntesten Cellisten. Er ist Preisträger des Europäischen Förderpreises für Musik 2007, der Val Tidone Competition 2011 und des Johannes Brahms Wettbewerbs 2013. Nach Studien in Prag, Dresden und Madrid verfeinerte er sein Können unter anderem bei Mstislav Rostropovich, Boris Pergamenschikov, David Geringas und Franz Helmerson. Als Solist war er bereits bei vielen nationalen wie internationalen Festivals und auf bedeutenden Podien der Konzertwelt zu hören. So debütierte er 2005 beim Prager Frühling, 2008 im Amsterdam Concertgebouw und 2010 beim Pablo Casals Festival, war aber 2011 auch schon in der Nähe Marburgs bei den Kasseler Musiktagen zu hören. Regelmäßig tritt Petr Nouzovský mit führenden Orchestern, wie der SWF Philharmonie, der Prager Radio Philharmonie und den Prager Sinfonikern sowie ihren bekannten Dirigenten auf. Als gefragter Kammermusiker arbeitet er zusammen mit Musikern wie dem Talich Quartett, dem Vlach Quartett, Ilian Garnetz, Gerard Wyss oder Daishin Kashimoto. Mehr als 20 CD-Einspielungen zeugen von seinem künstlerischen Schaffen. Petr Nouzovský spielt ein Cello von Stefano Renzi aus dem Jahr 1997.

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Die Konzert-Ouvertüre F-Dur „Schöne Melusine“ op. 32, mit der der heutige Abend beginnt, komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy 1833 nach einem Besuch der Oper „Melusina“ von Conradin Kreutzer, deren Libretto ursprünglich für Beethoven gedacht war. Mendelssohn ließ es sich aber nicht nehmen und schuf mit der heute zu hörenden Konzert-Ouvertüre ein vom Bühnenwerk vollkommen unabhängiges Orchesterstück.

Das Cello-Konzert a-Moll op. 129 von Robert Schumann wurde im Jahr 1850 innerhalb von nur zwei Wochen fertig, kurz nachdem Schumann Musikdirektor in Düsseldorf geworden war. Es sei „ganz im Cellocharakter geschrieben“, fand Clara Schumann, „von welchem Wohlklang und tiefer Empfindung sind all die Gesangstellen darin“. Obwohl das Konzert es bei Schumanns Zeitgenossen zunächst sehr schwer hatte, gehört es heute zum Repertoire nahezu aller großen Cellisten.

Die 4. Sinfonie B-Dur op. 60 Ludwig van Beethovens erfreute sich zu Lebzeiten des Komponisten sehr großer Beliebtheit, wohingegen sie heute eher zu seinen seltener gespielten Werken gehört. Robert Schumann bezeichnete sie als die „romantischste“ aller Sinfonien Beethovens und charakterisierte sie außerdem als „eine griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen“ – der 3. und 5. Sinfonie.