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Saalplan

Mittwoch, 5. Dezember 2018
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise B

Liederabend | Christian Elsner
Winterreise

  • Christian Elsner, Tenor
  • Trung Sam, Klavier
  • Franz Schubert (1797 – 1828), Winterreise op. 89 D 911

Der in Freiburg im Breisgau geborene Christian Elsner ist einer der vielseitigsten Tenöre seiner Generation und gleichermaßen gefragt als Konzert- und Liedsänger wie auf der Opernbühne. Der Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe studierte bei Martin Gründler, Dietrich Fischer-Dieskau und Neil Semer und unterrichtet inzwischen selbst als Professor für Gesang an den Hochschulen für Musik in Karlsruhe und Würzburg.

Der international gefragte Konzertsänger gastiert regelmäßig unter anderem in der Berliner Philharmonie, der Mailänder Scala, der Carnegie Hall New York oder der Suntory Hall Tokyo und arbeitete mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Semyon Bychkov, Marek Janowski, Mariss Jansons, Zubin Mehta, Yannick Nézet-Séguin sowie Sir Simon Rattle zusammen. Mit den Pianisten Hartmut Höll, Gerold Huber oder Burkhard Kehring gab er darüber hinaus Liederabende in Frankfurt, Hamburg, Bonn, Dresden, Köln, Würzburg, Brüssel, Ravinia und bei der Schubertiade Feldkirch.

Mit Auftritten als Siegmund und als Parsifal an den Opernhäusern in Weimar, Kassel, Dresden, Wien und Madrid hat sich Christian Elsner als Wagnertenor etabliert.

Am Flügel begleitet wird Christian Elsner an diesem Abend von dem Pianisten Trung Sam.

Als Sohn vietnamesischer Einwanderer in Essen geboren, schloss dieser seine Ausbildung an den Musikhochschulen in Wien und Karlsruhe mit Auszeichnung ab. Stand schon vor seinem Studium das Kunstlied ganz im Fokus seiner Arbeit, ist Trung Sam mittlerweile einer der versiertesten und gefragtesten Liedbegleiter seiner Generation. Die Presse lobt seinen magischen Klavierklang und sein außergewöhnliches Einfühlungsvermögen für Atem, Phrasierungen und Farben, was ihn zu einem beliebten Partner für Sänger macht.

Liederabende mit Sängern wie Christoph Prégardien, Roman Trekel, Christian Elsner, Susanna Martin, Britta Stallmeister und vielen weiteren führen den Pianisten durch ganz Europa zu berühmten Festivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, den Niedersächsischen Musiktagen Hannover, dem Beaminster Festival England, den Weingartner Musiktagen oder den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Weitere wichtige Stationen sind Liederabende in Bamberg, im Konzerthaus Berlin, in der Philharmonie Essen, Schloss Ettlingen, der Liederhalle Stuttgart, der Opéra de Lille, in Paris, beim Musikverein Wien und der Tonhalle Zürich.

Mehrere Auszeichnungen zeugen von seiner außergewöhnlichen Begabung als Liedbegleiter: Liedpreis des Kultusministerium Schleswig-Holsteins 2005 und 2006, Thomas-Wiese-Förderpreis für Liedbegleitung 2005 und 2006, Preis für die beste Liedbegleitung beim Joseph-Suder-Liedwettbewerb, Liedbegleiter des Jahres 2007 des Kulturfonds Baden sowie 1. Preis des Deutschen Musikwettbewerbs Berlin 2007 in der Kategorie Liedbegleitung und Aufnahme in die „Bundesauswahl Konzerte junger Künstler“.

Neben seiner aktiven Konzerttätigkeit gibt er Meisterkurse für Liedinterpretation über Europa hinaus auch in Südkorea und ist Dozent an den Musikhochschulen in Bremen und Würzburg.

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Die Tage sind schon kurz, die Bäume tragen kaum noch Blätter und draußen ist es trüb und kalt. Der Winter nähert sich mit großen Schritten. Manch einer versinkt in dieser dunklen nur von der Vorweihnachtszeit aufgehellten Jahreszeit in schwere, melancholische Gedanken. Auch in Franz Schuberts Liedzyklus „Winterreise“ trifft dies beides aufeinander: die winterliche Natur einerseits und die innere Niedergeschlagenheit des von der Geliebten verlassenen Wanderers andererseits.

Es ist Nacht, als er aufbricht, um alles hinter sich zu lassen. Doch dieser Aufbruch fällt nicht leicht und so blickt er immer wieder zurück und schwelgt in süßer Erinnerung an glücklichere Tage. Hin und her gerissen zwischen Verbitterung, Hoffnung und Todessehnsucht schwankt er zwischen seinen gegensätzlichen Gefühlen. Die winterliche Landschaft erscheint ihm als Abbild seiner eigenen, inneren Erstarrung.

Ein Jahr vor seinem Tod, im Herbst 1827, vollendete Schubert diesen Liederzyklus nach Texten von Wilhelm Müller, der in diesen Zeilen wohl auch eigene Erinnerungen an eine Liebesbeziehung verarbeitete.