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Saalplan

Montag, 19. März 2018
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise B

Klavierabend
Beethoven und Schubert

  • Benjamin Moser, Klavier
  • Ludwig van Beethoven (1770 – 1827), Sonate Nr. 6 F-Dur op. 10/2
  •   Sonate A-Dur op. 101
  • Franz Schubert (1797 – 1828), Sonate G-Dur op. 78

Der junge 1981 in München geborene Pianist Benjamin Moser stammt aus einer angesehenen Musikerfamilie. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Michael Schäfer und an der Universität der Künste Berlin bei Klaus Hellwig. Weitere künstlerische Anregungen erhielt er von Dmitri Baschwirow, Stanislav Ioudenitch und seit 2012 von Alfred Brendel in London. Bereits während seiner Studienzeit gewann Benjamin Moser beim Artur-Schnabel-Klavierwettbewerb in Berlin den ersten Preis und war seit 2003 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2005 wurde Benjamin Moser der Steinwayförderpreis Berlin zuerkannt. Zusätzliche Stipendien kamen von der Deutschen Stiftung Musikleben sowie vom Deutschen Musikrat.

Der Pianist des heutigen Abends erregte erstmals internationales Aufsehen, als er im Juni 2007 der Preisträger des renommierten Tschaikowski-Wettbewerbs in Moskau wurde, bei dem ihm zusätzlich der Preis für die beste Interpretation der Musik Tschaikowskis sowie der Publikumspreis verliehen wurden. Bereits im Januar 2007 gewann Benjamin Moser in New York den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb „Young Concert Artists“ sowie acht Sonderpreise und Rezitale, unter anderem in Paris (Gulbenkian Centre), Washington (Kennedy Center) und New York (Carnegie Zankel Recital Hall). Seither folgten viele Soloabende und Auftritte mit namhaften Orchestern wie beispielsweise dem London Philharmonic Orchestra, dem MDR-Symphonieorchester und den Münchner Symphonikern in aller Welt. Benjamin Moser war bereits bei einigen bedeutenden Festivals zu Gast, unter anderem beim Bodenseefestival, dem Luzern Festival und beim Klavierfestival Ruhr. Darüber hinaus spielte er Klavierkonzerte von Mozart, Beethoven, Chopin, Schumann, Liszt, Grieg und Rachmaninow und Soloabende mit Werken von Bach bis zur Moderne in zahlreichen Städten der USA, in Argentinien, Deutschland, England, Italien, Österreich und der Schweiz. 2015 spielt er beispielsweise in Osaka (Japan) in zwei Konzerten sechs Mozart-Klavierkonzerte und mit dem MDR-Symphonieorchester unter Christian Jaervi zusammen mit Ragna Schirmer das Mozart-Doppelkonzert. Im Frühjahr 2016 spielte Moser sein Debüt-Recital in der Londoner Wigmore Hall. 
Auch als Kammermusikpartner tritt Benjamin Moser in Erscheinung mit einer Reihe von Konzerten in verschiedenen Besetzungen, unter anderem mit Nicolas Altstaedt, Julian Steckel, Danjulo Ishizaka, Andrej Bielow und mit seinem Bruder Johannes Moser.

An diesem Abend spielt Benjamin Moser für das Publikum des Marburger Konzertvereins drei Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert.

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In Ludwig van Beethovens frühe Schaffensphase fällt die in den Jahren 1796 bis 1798 entstandene, der Gräfin Anna Margarete von Browne gewidmete Sonate Nr. 6 F-Dur op. 10/2. Beethoven verzichtet in dieser Sonate bewusst auf einen langsamen Satz, und so entsteht ein Werk phantasievoll schwärmerischer, weltverliebter Musik des noch nicht 30-jährigen Komponisten.

Am Beginn von Beethovens Spätwerk steht die in den Jahren 1813 bis 1816 entstandene und 1817 in Wien veröffentlichte Klaviersonate Nr. 28 A-Dur op. 101. Sie ist seiner Schülerin Dorothea von Ertmann gewidmet und verweigert sich, wie alle späten Sonaten Beethovens, den für diese Gattung üblichen formalen Konventionen. Dieses kontrastreiche, expressive Werk fordert mit seiner Kühnheit und seinem geistigen Anspruch Publikum und Ausführenden gleichermaßen.

Ebenfalls zu den späten Werken gehört Franz Schuberts Klaviersonate G-Dur op. 78. Sie entstand im Oktober 1826 und fand wie die Sonaten Schuberts überhaupt erst lange nach seinem Tod die ihr gebührende Anerkennung. Die G-Dur Sonate stand dabei lange Zeit völlig zu Unrecht im Schatten der drei späten Sonaten aus Schuberts Todesjahr. Benjamin Moser wird uns heute dieses wunderbar vielfältige und emotionsgeladene Werk zu Gehör bringen.