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Saalplan

Sonntag, 20. März 2022
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise B

Busch Trio

  • Mathieu van Bellen, Violine
  • Ori Epstein, Violoncello
  • Omri Epstein, Klavier
  • Wolfgang Rihm (﹡1952), „Fremde Szene III“ (1983/84)
  • Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847), Trio c-Moll op. 66
  • Antonín Dvořák (1841 – 1904), Trio f-Moll op. 65

Eine Amsterdamer Holzkirche aus dem 17. Jahrhundert in ein florierendes Kammermusikzentrum zu verwandeln – das ist die Vision des Busch Trios, das mit seinen packenden Interpretationen, seinem jugendlichen Elan und gleichzeitig distinguierten Charme in der Kammermusikszene Europas für Furore sorgt.

Benannt nach dem legendären Geiger Adolf Busch und zugleich dessen Violine ex-Adolf Busch von G. B. Guadagnini, die Mathieu van Bellen spielt, hat sich dieses junge Ensemble zum führenden Klaviertrio seiner Generation entwickelt. Regelmäßig ist das Trio zu Gast auf allen bedeutenden europäischen Bühnen und Festivals. Die Höhepunkte der laufenden Saison bilden Konzerte im Konzerthaus Berlin, im Concertgebouw Amsterdam, in der Wigmore Hall London und der Liederhalle Stuttgart sowie eine Tournee durch die USA.

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Die drei „Versuche“ für Klaviertrio – wie Wolfgang Rihm seinen Zyklus „Fremde Szene I–III“ selbst bezeichnet hat – sind seit ihrer Uraufführung Anfang der 80er Jahre Klassiker der neuen Kammermusik geworden. Mit „Fremde Szenen III“ wird ein Programm eingeleitet, das sich mit zwei ausgesprochen dramatischen Werken der Klaviertrioliteratur beschäftigt.

Das h-Moll-Trio op. 66 Felix Mendelssohn Bartholdys ist zwar nicht ganz so populär wie sein Vorgänger in d-Moll, dafür aber umso anspruchsvoller. Der rastlos und grüblerisch beginnende erste Satz wird gefolgt von einem schlichten Lied ohne Worte in Es-Dur, wohingegen das Scherzo atemlos, nahezu grotesk daherkommt. In der Durchführung des tänzerischen Finales wird der Choral „Vor Deinen Thron tret ich hiermit“ verarbeitet und schließlich in strahlendem C-Dur präsentiert.

Von den sechs Klaviertrios, die Antonín Dvořák geschrieben hat, sind nur vier erhalten geblieben. Das Trio f-Moll op. 65 aus dem Jahr 1883 ist dabei das ehrgeizigste und strukturell bedeutendste. Seine Dramatik, sein dichter an Brahms orientierter Klaviersatz und nicht zuletzt seine Länge von ungefähr 40 Minuten geben dem Stück symphonisches Gewicht. So dicht, düster und virtuos hatte Dvořák vorher noch nie komponiert und in einem zähen Ringen um die endgültige Form des Trios ist ein außergewöhnliches kammermusikalisches Meisterwerk entstanden, das in seinem Spannungsreichtum die Musiker bis zum Äußersten fordert.