Konzertsaison 2024/2025
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Saalplan02
Saison
2024
Samstag, 12. Oktober 2024
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise A
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Jenaer Philharmonie | Michael Barenboim
- Simon Gaudenz, Leitung
- Michael Barenboim, Violine
- Antonín Dvořák (1841 – 1904), Karneval-Ouvertüre op. 92 (1891)
- Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957), Violinkonzert D-Dur op. 35 (1945)
- Béla Bartók (1881 – 1945), Konzert für Orchester Sz 116 (1943)
Die Jenaer Philharmonie ist als größtes Konzertorchester Thüringens ein nationales und internationales Aushängeschild des Freistaats und spielt im Kulturleben der Stadt Jena und des Landes eine bedeutende und unverzichtbare Rolle.
Neben der Musikvermittlung und der Zusammenarbeit mit der Weimarer Musikhochschule pflegt das Orchester eine intensive Gastspieltätigkeit mit Konzerten unter anderem in Zürich, Paris, Dortmund und Amsterdam. Dabei begeistert das Thüringer Spitzenorchester mit einem warmen, vollen Klang und virtuoser Spielfreude.
Seit der Spielzeit 2018/2019 leitet Simon Gaudenz als Generalmusikdirektor das Orchester und begeistert mit zahlreichen neuen und innovativen Ideen, darunter der aufsehenerregende Mahler-Scartazzini-Zyklus, der auch auf renommierten Bühnen wie den Mahler Wochen Toblach erklingt. Mit Solisten wie Maximilian Hornung, Reinhold Friedrich und Benjamin Appl gastiert er mit dem Orchester in der Schweiz (Basel, Vaduz) und Deutschland (Konzerthaus Dortmund, Kölner Philharmonie und viele mehr). Als gefragter Gastdirigent dirigiert er zahlreiche renommierte Klangkörper Europas, ist gern gesehen bei großen internationalen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival und in langjähriger Zusammenarbeit herzlich verbunden mit bekannten Solisten wie Anne Sofie von Otter, Stefan Kurt und Daniel Ottensamer. Mit der Hamburger Camerata, die er seit 2012 leitet, gastiert er regelmäßig in der Elbphilharmonie.
„In dem Moment, in dem du einen schönen Klang schaffst, hat sich jede Mühe gelohnt.“ – Dieser Satz von Michael Barenboim, dem Solisten in Erich Wolfgang Korngolds D-Dur-Violinkonzert, ist eine Bilanz seines bisherigen künstlerischen Wegs. Solist und Kammermusiker an Violine und Viola, Ensemblegründer, Konzertmeister des West-Eastern Divan Orchestra und Professor an der Barenboim-Said-Akademie: In Barenboims Arbeit stehen Vielseitigkeit und Kreativität im Vordergrund. Seit seinem Durchbruch als Solist mit Schönbergs Violinkonzert unter der Leitung von Pierre Boulez im Jahr 2011 ist Michael Barenboim fest verankert im internationalen Konzertgeschehen und musiziert seither mit herausragenden Kollegen. Solo-Rezitale führen ihn regelmäßig in die bekanntesten internationalen Säle und zu renommierten Konzertreihen. Wir freuen uns, ihn in Marburg begrüßen zu dürfen.
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„Aus der neuen Welt“ – so hat Antonín Dvořák seine 1893 in New York komponierte neunte und letzte Sinfonie genannt. Die Karneval-Ouvertüre ist kurz vor seinem Amerika-Aufenthalt uraufgeführt worden, 1892 in Prag, als Zentrum einer Trilogie mit dem Titel Natur, Leben und Liebe. Das Stück feiert überschäumend das Leben. Grundlage ist ein turbulenter Furiant, einer jener tschechischen Nationaltänze, die auch in Dvořáks Slawische Tänze Einzug gehalten haben. In der „neuen Welt“ entstanden sind die beiden anderen Werke des Programms.
Erich Wolfgang Korngold hat dort ab den 1930er-Jahren als mehrfach mit einem Oscar ausgezeichneter Filmkomponist Furore gemacht. In seine Heimat Österreich, wo seine Karriere als Wunderkind begonnen hatte, konnte er als Jude erst nach dem Untergang des Nazi-Terrors zurück. Im D-Dur-Violinkonzert, das der große Jascha Heifetz 1947 in St. Louis uraufführte, verarbeitet Korngold melodisch eingängige Themen aus seinen meisterhaften Filmpartituren und gibt dem Solisten reichlich Gelegenheit für virtuosen Glanz.
Die konzertierende oder solistische Behandlung einzelner Instrumente oder Instrumentengruppen verleiht Béla Bartóks Konzert für Orchester die charakteristische Gestalt. Der ungarische Komponist war 1940 aus Protest gegen den Faschismus in die USA emigriert, fühlte sich dort aber, anders als Dvořák und Korngold, nicht wohl. Außerdem litt er an Leukämie, der er 1945 zum Opfer fiel, ein Jahr nach der Bostoner Uraufführung seiner letzten großen Orchesterkomposition. Gleichwohl bejahte Bartók das Leben, wie das triumphale Finale überwältigend verdeutlicht.