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Freitag, 27. März 2020 | Ausgesetzt
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise A

Sächsische Bläserphilharmonie | Jakob Spahn

  • Thomas Clamor, Leitung
  • Jakob Spahn, Violoncello
  • Richard Wagner (1813 – 1883), Einzug der Gäste aus Tannhäuser WWV 70
  • Friedrich Gulda (1930 – 2000), Konzert für Violoncello und Blasorchester (1980)
  • Leonard Bernstein (1918 – 1990), Sinfonische Tänze aus Westside-Story
  • Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975), Suite für Varieté-Orchester „Jazz-Suite Nr. 2“

Das Konzert ist aus Infektionsschutzgründen ausgesetzt. Eine Ersatzmöglichkeit wird gesucht. Gekaufte Karten werden in Gutscheine umgewandelt oder können erstattet werden. Sollte ein Nachholen möglich werden, wird über den Gutscheincode ein Vorkaufsrecht eingeräumt.

Die Sächsische Bläserphilharmonie ist das einzige professionelle zivile sinfonische Orchester in reiner Bläserbesetzung Deutschlands. Hervorgegangen aus dem ehemaligen „Rundfunk-Blasorchester Leipzig“ der DDR ist es seit 1995 selbständig. Alle festangestellten Musiker sind zugleich Dozenten an der Deutschen Bläserakademie, die Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für interessierte Amateur- und Berufsmusiker anbietet. Das Orchester zeichnet sich durch ein facettenreiches Klangspektrum aus, das durch die speziellen Arrangements für Bläserensemble ermöglicht wird. Sowohl zeitgenössische Originalkompositionen als auch Transkriptionen von Meisterwerken der Musikgeschichte werden werkgerecht interpretiert. Die Sächsische Bläserphilharmonie gastiert bei internationalen Festivals ebenso wie beim Bürgerfest des Bundespräsidenten.

Chefdirigent Thomas Clamor war vor seiner Arbeit mit dem Orchester über 20 Jahre Trompeter bei den Berliner Philharmonikern. Der Chefdirigent der Sächsischen Bläserphilharmonie ist international gefragt. So dirigierte er unter anderem bei den Salzburger Festspielen, den London Proms, in der Carnegie Hall sowie der Berliner Philharmonie und ist ein gern gesehener Gast vieler Orchester in China, Korea, Südamerika und Europa.

Jakob Spahn war zuletzt in Marburg mit einem Soloprogramm zum „Kleinen Konzertfest“ des Konzertvereins am Beginn der Spielzeit 2018/2019 zu hören. Er ist seit 2011 Solocellist im Bayrischen Staatsorchester und war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe (unter anderem des ARD-Wettbewerbs München) und Stipendiat der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Als Kammermusikpartner renommierter Künstlern wie Wolfgang Meyer, Leonidas Kavakos, Heinz Holliger, Mitsuko Uchida oder Lang Lang gefragt, konzertiert er als Solist mit Orchestern wie dem Wiener Concert-Verein, der Russischen Kammerphilharmonie Sankt Petersburg, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz oder dem Bayerischen Staatsorchester.

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Das Konzert ist ein interessanter Grenzgang zwischen Klassik, Jazz und Unterhaltungsmusik, eine Unterscheidung, die sich überhaupt erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts herausgebildet hat. Viele Komponisten des 20. Jahrhunderts waren von den Möglichkeiten, Elemente aller Genres zu verwenden, fasziniert, und so schrieb Dmitri Schostakowitsch neben seinen gewichtigen Sinfonien auch Filmmusik und die sogenannte „Jazz-Suite“. Die sinfonischen Tänze aus der „West-Side-Story“ von Leonard Bernstein, die Elemente des Jazz und der lateinamerikanischen Musik verwenden, sind selbst zum „Klassiker“ geworden. Bei seinem einzigen Auftreten in Marburg in den 70er Jahren wurde Friedrich Gulda mit Tomaten und Eiern beworfen, weil er als berühmter Interpret der Beethovenschen Klaviersonaten offenbar mit einem experimentellen Programm zwischen Jazz und Avantgarde nicht den Geschmack des damaligen Publikums traf. Als Komponist sozusagen zwischen allen Stühlen sitzend schrieb er später ein Cellokonzert für den befreundeten Cellisten Heinrich Schiff, das den Spagat zwischen alpenländischer Volksmusik und virtuosem Cello wagt, Jazz-Funkrock-Abschnitte mit lyrischen Passagen für den Solisten abwechseln lässt. Die Uraufführung wurde bejubelt wie bei einem Popkonzert.